SPD kommt Bundesregierung zuvor

Veröffentlicht am 19.01.2011 in Bundespolitik

Mit einem Maßnahmenplan für sichere Futtermittel machen die SPD-geführten Bundesländer im Dioxin-Skandal Druck auf Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU). Das Länder-Bündnis fordert unter anderem eine Zulassungspflicht für alle Futtermittelunternehmen. Aigner, die stark für ihr Krisenmanagement im Dioxin-Skandal kritisiert wird, stellte ihren Maßnahmenkatalog am Freitag, einen Tag später als die SPD-Länder, vor.

Mecklenburg-Vorpommerns Verbraucherschutzminister Till Backhaus (SPD) hat den Aktionsplan von Aigner für sichere Futtermittel als „Aktionismusplan“ bezeichnet. Sie habe so lange gewartet, dass sie nun auch die für nächsten Dienstag anberaumte Verbraucherministerkonferenz von Bund und Ländern hätte abwarten können, kritisierte er am Freitag. Die von Aigner angestrebten schärferen Melde- und Kontrollpflichten würden auch die Länder berühren und müssten mit ihnen abgestimmt werden.

Die SPD im Bundestag hält die Vorschläge von Aigner zum Eindämmen von Dioxin in Lebens- und Futtermittel für unzureichend. „Sie läuft der Krise und den notwendigen Maßnahmen weiter hinterher. Keine Aussage zum Informantenschutz, zur Senkung der Grenzwerte, zur Beprobung aller Lieferungen, zur Volldeklaration aller Inhaltsstoffe“, sagte SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber am Freitag in Berlin. Zugleich habe Aigner einige Vorschläge der SPD übernommen.

Die SPD-geführten Bundesländer legten nämlich einen Tag zuvor einen eigenen Maßnahmenkatalog vor. Sie dringen in dem Papier auf eine Zulassungspflicht für Futtermittelunternehmen und eine Anzeigepflicht höherer Grenzwerte für Hersteller und Labors.

Außerdem fordern sie strenge Standards für die Eigenkontrollen der Betriebe und eine bessere staatliche Überwachung. Das Papier soll Grundlage für die am kommenden Dienstag in Berlin einberufene Sonderkonferenz der Verbraucher- und Agrarminister sein.

Die Länder mit Beteiligung von SPD, Grüne und Linken beanstandeten das Krisenmanagement der Bundesregierung. „Zuerst taucht die Bundesverbraucherministerin wochenlang ab, um dann innerhalb einer Woche wilden Aktionismus an den Tag zu legen, nur, damit sie sich im Amt halten kann“, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne).

Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisierte Aigner. Diese sei angesichts des immer größere Kreise ziehenden Skandals „völlig überfordert“, sagte er bei der Klausur der SPD-Bundestagsfraktion in Magdeburg. Aigner müsse jetzt nicht nur aufklären, sondern auch endlich handeln.

 
 

Nachrichten

Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA

Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz
Das EU-Parlament hat heute mehrheitlich dem Kommissionsvorschlag zugestimmt, Umweltmindeststandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik erheblich abzuschwächen. Das hat auch auf die deutsche Agrarlandschaft einen unmittelbaren Einfluss. „Die konservativen und rechtsextremen Parteien im EU-Parlament haben heute im Hauruckverfahren wesentliche Umweltaspekte der Gemeinsamen Agrarpolitik aufgeweicht, für deren Etablierung es jahrzehntelange parlamentarische Prozesse und Folgeabschätzungen gebraucht hatte. Seit Jahresbeginn… Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz weiterlesen

Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland
“Wir werden nicht das Streichkonzert im sozialen Bereich machen. Ganz im Gegenteil” In der aktuellen Folge des Podcasts „Lage der Fraktion“ ist Bernd Westphal zu Gast, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Er erklärt, warum die wirtschaftliche Lage besser ist, als viele sagen; dass die Kritik der Wirtschaftsverbände an der Bundesregierung unangemessen ist, und, wieso die… Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterlesen

Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz
Einigung beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket Die Regierungsfraktionen haben sich in den parlamentarischen Beratungen beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket geeinigt. Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Endlich der Durchbruch: Wir integrieren europäische Regelungen in das Klimaschutzgesetz und stellen damit mehr Verbindlichkeit her. Selbstverständlich gelten die CO2-Minderungsziele des gültigen Gesetzes gleichzeitig weiter. Durch die Novelle darf kein Gramm… Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz weiterlesen

Nord-Süd – Neu denken
Wenige Tage nach seiner Reise nach Namibia, Südafrika und Ghana hat der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil auf der Veranstaltung „Nord-Süd – Neu denken“ eine programmatische Rede zu einer modernen Nord-Süd-Politik gehalten. Weiterlesen auf spd.de

Eine starke Wirtschaft für alle – Eine moderne Infrastruktur für alle
Wir machen Politik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, nicht für Lobbyverbände. Das ist soziale Politik für Dich. Quelle: spd.de

Eine starke Wirtschaft für alle – Mehr Arbeitskräfte für unser Land
Wir wollen in Deutschland alle Potenziale nutzen. Das geht vor allem mit guten Arbeitsbedingungen und einfachen Möglichkeiten zur Weiterbildung. Zusätzlich werben wir gezielt Fachkräfte aus dem Ausland an. Quelle: spd.de

Ein Service von websozis.info