„Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak hat die Chance auf Reformen verpasst. Er muss zurücktreten“, forderte Martin Schulz, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. „Ich bewundere den Mut, mit dem die Demonstranten in Ägypten für Freiheit, Demokratie und Wohlstand eintreten”, erklärte Schulz angesichts der Demonstrationen von Millionen Menschen gegen Präsident Mubarak und für einen demokratischen Wandel in Ägypten, die heute einen neuen Höhepunkt erreicht haben.
Martin Schulz, der im SPD-Präsidium für Außenpolitik zuständig ist, rief die Europäische Union dazu auf, mit einer klaren Botschaft und allen zur Verfügung stehenden Mitteln Reformen und einen demokratischen Wandel in Ägypten und der arabischen Welt zu unterstützen. Über den bisher unterkühlten Umgang Europas mit der Krise in Ägypten zeigte sich Schulz irritiert. „Ich wundere mich, dass die politische Klasse in Europa nicht in der Lage ist, sich über die Freiheitsbewegung in Ägypten einfach zu freuen. Überall hört man von großer Sorge, nirgendwo von großer Freude", erklärte Schulz. Der Westen drohe den gleichen Fehler wie beim Zusammenbruch des Ostblocks zu machen, so Schulz. „Weil wir immer nur in geostrategischen Kategorien denken, werden wir zu außenpolitischen Technokraten. Ein bisschen mehr Emphase täte uns allen gut", empfahl er. An die ägyptischen Behörden appellierte Schulz zudem eindringlich, keine Gewalt gegen die Demonstranten einzusetzen.
Auch wenn derzeit kaum absehbar sei, wie die Entwicklung in den nächsten Tagen in Kairo weitergehe, dürfe man diesen arabischen Frühling nicht auf eine mögliche Stärkung des Islamismus reduzieren, so Schulz weiter. „Damit würde man denjenigen nicht gerecht werden, die unter hohem persönlichem Risiko für ihre Freiheit kämpfen. Deshalb stellt sich die SPD hinter die Forderungen der Demonstranten”, stellte Schulz klar.