Mehr Freiräume und und eine bessere finanzielle Unterstützung für Familien hat Manuela Schwesig, Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, im Interview mit der Neuen Presse (Hannover / Samstagsausgabe) gefordert. Manuela Schwesig ist im Team von Frank-Walter Steinmeier zuständig für den Bereich Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Familien brauchen Freiraum
Insbesondere verweist Schwesig auf die Erfolge beim Elterngeld, das von der ehemaligen sozialdemokratischen Familienministerin Renate Schmidt entwickelt wurde. Hieran will sie anknüpfen, da Eltern Zeit brauchen, um für ihre Kinder da sein zu können: "Deshalb wollen wir die Vätermonate ausbauen". Ebenso wichtig seien aber auch familienfreundliche Arbeitsplätze. Hier sieht Schwesig vor allem die Arbeitgeber in der Pflicht. "Es kann nicht angehen, dass die Familien immer arbeitsfreundlicher werden müssen", mahnte die Sozialdemokratin.
Für gebührenfreie Bildung
Ebenso geht es Schwesig um finanzielle Unterstützung für Familien. Kernanliegen der SPD sei der kostenlose Bildungsweg - "von der Kindertagesstätte bis zum Studium", unterstreicht Schwesig. Denn jeder Mensch habe ein Recht auf gute Bildung unabhängig von seiner Herkunft oder vom Geldbeutel der Eltern.
Familienpolitik der Union: Mehr Schein als Sein
Deutliche Kritik übt Manuela Schwesig an CDU-Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Deren Politik sei "mehr Schein als Sein, eher Verpackung als Inhalt", so Schwesig. Die Idee des Elterngeldes habe sie von der SPD übernommen, für den Ausbau der Kinderbetreuung fehlten ihr denn die "inhaltlichen Visionen". Zudem stehe die Union für einen Abbau der Arbeitnehmerrechte, durch den "der Druck auf Familien noch mehr wachsen würde".
Soziale Familienpolitik nur mit der SPD
Darüber hinaus kritisiert Schwesig die Familienpolitik der Union als unsozial. Besonders zum Problem der millionenfachen Kinderarmut in Deutschland habe sie von Frau von der Leyen "sehr wenig" gehört. Schwesigs Fazit: "Eine soziale Familienpolitik ist nur mit uns garantiert. Denn die SPD will Chancen für alle Kinder - und nicht nur für die aus bürgerlichen Heile-Welt-Familien".