Intelligenztest für Einwanderer ist menschenverachtend

Veröffentlicht am 30.06.2010 in Bundespolitik

Als "diskriminierend und menschenverachtend" kritisiert der stellvertretende SPD-Vorsitzende Klaus Wowereit Vorschläge aus Reihen der CDU und CSU , Einwanderer künftig einem Intelligenztest zu unterziehen. Erneut mache die Union deutlich, dass sie beim Thema Zuwanderung "nichts verstanden hat".

Ein Menschenbild, das den Wert der Menschen für unsere Gesellschaft an fragwürdigen Intelligenztests messe, sei diskriminierend und menschenverachtend, sagte Wowereit am Montag.

Zuvor hatten Unionspolitiker neue Kriterien für die Einwanderungspolitik gefordert und dabei auch Intelligenztests für Einwanderer gefordert. So sagte der innenpolitische Sprecher der Berliner CDU, Peter Trapp, gegenüber der Bild-Zeitung (Montag): "Ich bin für Intelligenztests bei Einwanderern." Auch der CSU-Europapolitiker Markus Ferber äußerte sich ähnlich.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit zeigte sich bestürzt über die Forderung: "Es wirft ein abschreckendes Licht auf Gedanken einzelner Politiker in Deutschland. Das ist das Gegenteil eines weltoffenen und toleranten Deutschlands." Der stellvertretende SPD-Vorsitzende erklärte für die deutsche Sozialdemokratie, man lehne solche Vorstöße "entschieden ab". Die SPD stehe "für eine Kultur der Anerkennung. Wir brauchen Einwanderung, um zukünftig erfolgreich sein zu können."