Hohe Unzufriedenheit unter Privatversicherten

Veröffentlicht am 06.04.2011 in Bundespolitik

Viele Privatversicherte sind mit ihrer Kasse unzufrieden. Einer aktuellen Umfrage nach bezweifelt jeder Dritte, ob die Privatversicherung die richtige Wahl war. Vor allem stark steigende Prämien und mangelnde Leistungen werden kritisiert. Auch das Prinzip der Kostenerstattung ist nicht beliebt.

Das Ergebnis dürfte ernüchternd sein für die Gesundheitspolitiker der Regierungskoalition. Die von Union und FDP als wegweisend gelobte private Krankenversicherung ist unter den versicherten ziemlich unbeliebt. Rund jeder Dritte zweifelt an der Qualität der Privaten. Jeder zehnte gab sogar an, „auf keinen Fall“ noch einmal von der gesetzlichen Krankenversicherung in die private Kasse zu wechseln.

Über die repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Krankenkasse Barmer GEK berichtet die Frankfurter Rundschau.

Als größtes Ärgernis gaben die Privatversicherten demnach den starken Anstieg der Prämien an. Diese sind in den vergangenen Jahren deutlich schneller gestiegen als die Beiträge der gesetzlich Versicherten. Über den Ausschluss bestimmter Leistungen klagen mit sieben Prozent fast ebenso viele bei den Privaten wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Dabei werben Privatversicherer oft gerade mit ihrem angeblich umfänglichen Leistungskatalog.

Unbeliebt ist auch das Prinzip der Kostenerstattung. Jeder dritte bezeichnet es als eher nachteilig. Kritisiert werden hohe Summen, die für medizinische Leistungen vorfinanziert werden müssen, sowie ein hoher Zeit- und Verwaltungsaufwand für die Rückerstattung. Nachvollziehbar sind Kosten und Leistungen dennoch nur für die Hälfte der Privatversicherten – obwohl Transparenz als zentrales Argument für das Kostenerstattungsprinzip gilt.

Alternative: Bürgerversicherung

In Kürze will die SPD der schwarz-gelben Gesundheitspolitik eine
Alternative entgegenstellen – ein detailliertes Konzept für die Bürgerversicherung im Gesundheitswesen.